Wort zur Woche vom 14.02.2013 – Seht, wir gehen hinauf
Seht, wir gehen hinauf
… nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. (Lukas 18,31)
„Nächstes Jahr in Jerusalem“, so verabschieden sich Juden am Ende der häuslichen Passahfeier. Am Sederabend hat der Jüngste in der Familie gefragt: „Was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten?“, und man hat sich beim Brechen der Mazzen an die Befreiung aus Ägypten erinnert. Bittere Kräuter stehen für die Sklaverei in Ägypten, andere für die Bewahrung in der Wüstenzeit, Salzwasser für die vergossenen Tränen. Gott hat sein Volk aus der Knechtschaft befreit, aber die Vollendung steht noch aus: Dieses Jahr in der Fremde, nächstes Jahr in Jerusalem.
Von Vollendung spricht auch Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem. Doch wir wissen, dass dieser Weg in Einsamkeit, Leid und Tod endete. Jerusalem, das war für Jesus nicht das Ende der Knechtschaft, das ersehnte Heil. Im Gegen¬teil: Soldaten nahmen Jesus gefangen, die Jünger haben ihn verlassen, er wurde verhört, verspottet und gepeinigt, schließlich starb er elend den Kreu¬zestod. Und trotzdem spricht er nicht vom Ende, sondern von Vollendung.
Vergangenen Mittwoch hat die Passionszeit begonnen. Sieben Wochen Zeit, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, dass Jesu Leiden und Sterben nicht En¬de, sondern Vollendung bedeuten. Viele Missverständnisse lauern da, viel zu oft ist im Laufe der Jahrhunderte das Leiden Jesu verklärt worden. Niemand möchte leiden, auch Jesus nicht. Aber wer liebt, der kann auch Leiden ertra¬gen. Das Leiden und Sterben Jesu ist nicht an sich gut zu heißen, sondern das, was darin sichtbar wird: diese unermessliche Liebe zu den Menschen. Diese Liebe kommt zur Vollendung am Kreuz in Jerusalem. Nur so bedeutet Jesu Weg nach Jerusalem für uns Heil, nicht erst nächstes Jahr.
Seht, sagt Jesus. In Jerusalem, am Kreuz können wir sehen, wie groß Gottes Liebe ist, die in Jesus Mensch geworden ist. So nah und so weitgehend ist seine Liebe. Davon können wir leben. Und leiden und lieben.
Hinweis:
Die Konfirmanden sind mit Pfarrerin Unzeitig, dem Ehepaar Gamerdinger und Anke Reich von 15.-17. Februar auf Freizeit im Haus Edelweiler in Pfalzgrafenweiler. Die Vertretung in dringenden seelsorgerlichen Fällen hat Pfrin. Friederike Schmalfuß, Tel. 07454 / 9603331.
Kinderkirchtag: Bibel mit Geschmack – Backen mit den Bibelstellen. Herzliche Einladung zum Kinderkirchtag im Ev. Gemeindehaus am 23. Februar von 9.30-12 Uhr. Kann man aus der Bibel Zutaten für einen Kuchen herauslesen? Ja, man kann und der Kuchen schmeckt dann auch noch lecker! In einer Art Schatzsuche im gesamten Gemeindehaus suchen wir Bibelstellen und die sich daraus ergebenden Zutaten. So erhalten wir ein Rezept für einen Kuchen, der dann natürlich zusammen noch gebacken wird. Für alle Kinder ab Klasse 2. Baldige Anmeldung erbeten an Kinderkirchleitung Dorothea Pfundstein, Tel. 07483/912764 oder dorodenk@web.de